Theater hinter verschlossenen Türen

Theater hinter verschlossenen Türen

 

Seit Wochen ist unser Theater für unsere Zuschauerinnen und Zuschauer geschlossen.
Wir vermissen Sie, unser Publikum, als so wichtiges Gegenüber sehr. Sie machen Theater im eigentlichen Sinn erst möglich!
Im Moment müssen wir unter uns bleiben und bespiegeln uns dabei in gewisser Hinsicht ständig selbst, auf Dauer kein wirklich guter Vorgang. Und dennoch proben und arbeiten wir – im Dezember sogar an drei Stücken gleichzeitig.

Wir brennen darauf, Ihnen hoffentlich ganz bald wieder hautnah und live zeigen zu können, woran wie arbeiten und wofür wir arbeiten, denn wir arbeiten in allererste Linie für Sie: unser Publikum!

So lange wir Ihnen aber nicht live begegnen dürfen, möchten wir Sie In den nächsten Wochen filmisch teilhaben lassen an dem, was jetzt noch hinter verschlossenen Türen stattfinden muss und Sie bislang noch nicht live sehen konnten.
Und wir möchten Ihnen ungewohnte und spannende Orte im Theater zeigen, an denen wir Probenausschnitte und Ausschnitte aus unseren Klassenzimmerstücken drehen, die ebenfalls noch nicht für eine breite Öffentlichkeit sichtbar waren.

Ein Probenausschnitt aus der Farce „Mein Kampf" von George Tabori, dargeboten vom Ensemble des Theaters Bagaaschs wird den Auftakt machen – gedreht unter dem Zuschauerraum des Stadttheaters. Es folgen Szenen aus den Klassenzimmerstücken "WiLd!" und "Die Eisbärin" sowie unser Weihnachtsmärchen "Die Schneekönigin". Seien Sie gespannt auf weitere abenteuerliche Orte im Stadttheater, die wir Ihnen in den nächsten Wochen zeigen werden!
Wir hoffen durch die szenischen Ausschnitte aus unseren Neuproduktionen an ungewohnten Theater-Orten Ihre Vorfreude und Neugier auf die nächsten Live-Erlebnisse im Stadttheater Fürth zu steigern.
Wir freuen uns darauf, Ihnen hoffentlich sehr bald wieder live begegnen zu dürfen!


Mein Kampf

Am 17. Dezember war im Kulturforum die Premiere von George Taboris Farce „Mein Kampf" vorgesehen. Die Fürther Bagaasch Ensemblebühne hat in Kooperation mit dem Stadttheater Fürth das Stück in der Regie von Ute Weiherer geprobt. Wir hoffen, die Premiere bald nachholen zu können (weitere Infos siehe unten).
George Tabori – Wiener Legende, Theatergenie, Kosmopolit – schuf mit der Farce „Mein Kampf" eines der wichtigsten deutschsprachigen Theaterstücke der 1980er-Jahre. Tabori war einer der ersten, der Adolf Hitler – knapp 50 Jahre nach Charlie Chaplins „Der große Diktator" – satirisch überzeichnete. Als Landei – zwar noch grün hinter den Ohren und doch schon getrieben vom Größenwahn – kommt der junge Hitler nach Wien – im Gepäck ein paar mittelprächtige Aquarelle, mit denen er sich an der Kunsthochschule zu bewerben gedenkt. In einer Notunterkunft trifft er auf den Buchhändler Schlomo Herzl, und es entsteht eine tiefgreifende Hassliebe zwischen den Männern. Als Hitler von der Kunstakademie abgelehnt wird, beschließt er, Politiker zu werden ...
Tabori orientiert sich flüchtig an der Historie (Hitler hielt sich tatsächlich vor dem Ersten Weltkrieg phasenweise in einem Männerwohnheim auf), aber vor allem entfacht Tabori eine aberwitzige Groteske voll tiefschwarzem Humor und einem Feuerwerk bizarrer Szenen, etwa wenn ausgerechnet Schlomo Herzl Hitlers Schnurrbart knapp in Form stutzt, in das strubbelige Haar einen strengen Seitenscheitel zieht und ihn somit mit den späteren Erkennungsmerkmalen des Diktators versieht.
Wir zeigen Ihnen eine Szene aus der Inszenierung von Ute Weiherer der Produktion der Fürther Bagaasch-Ensemblebühne in Kooperation mit dem Stadttheater Fürth, gedreht in den Kellergewölben (Luftmischraum) des Stadttheaters Fürth.

Die (unter Vorbehalt) neu disponierten Termine sind:

Premiere: 11. Februar 2021, 20.00 Uhr
weitere Termine:
12. Feb 2021, 20.00 Uhr
13. Feb 2021, 20.00 Uhr
14. Feb 2021, 18.00 Uhr
Kulturforum Fürth, Großer Saal
Video: WERKSBILD,  Norbert Goldhammer


Die Eisbärin

"Die Eisbärin", ein Schauspiel von Eva Rottmann, hätte im Rahmen des "Theaters im Klassenzimmer" am 15. Januar 2021 im Fürther Schliemann Gymnasium Premiere feiern sollen. Wir hoffen, dies nach dem Ende des Lockdowns nachholen zu können.

Wir zeigen Ihnen im Rahmen unseres "Theaters hinter verschlossenen Türen" eine Szene aus der Inszenierung von Michaela Domes, gedreht in den Kellergewölben des Stadttheaters Fürth.

SEI DU SELBST! # STAY REAL! NO FAKE IDENTITY! Aber was, wenn ich gar nicht weiß, was das ist: ICH SELBST? Egal – Hauptsache posten, liken, kommentieren und vor allem sich selbst darstellen. Das hat Mona bis zur Perfektion getrieben: In Eisbärenmaske und mit laufender Kamera stürmt sie das Klassenzimmer, in dem sie früher die Unterrichtsstunden absitzen und das ganz normale Leben einer Schülerin ertragen musste. Doch vergessen: Diese Zeit ist vorbei, Mona hat es geschafft, sie ist total angesagt, Freund*innen überall, Kommunikation 24/7, ein YouTube-Star, immer auf der Jagd nach dem perfekten Moment, der perfekten Einstellung. Schließlich verzeihen ihre Follower keine Schwäche, keine Nachlässigkeit. Also weiter, noch authentischer werden, noch krasser. Doch je länger sich Mona in ihrer alten Umgebung vor der Kamera präsentiert, desto schwerer gelingt es ihr, den coolen Moment zu erwischen. Sie wird von Take zu Take ehrlicher, vergessene Bilder tauchen auf: Wie war das, als Tanja neu in die Klasse kam, und es immer wichtiger wurde, was die anderen von einem dachten? Als es immer wichtiger wurde, dass man den anderen gefiel. Und wenn das nicht gelang, dass man wenigstens nicht auffiel ... #lifesabitch!

Eva Rottmanns Klassenzimmerstück über Selbstdarstellungsdruck, Gruppenzwang und Mobbing im digitalen Zeitalter wurde 2019 zum renommierten Wettbewerb „KinderStücke" der 44. Mülheimer Theatertage NRW eingeladen.

Video: WERKSBILD, Norbert Goldhammer.


WiLd!

Im Rahmen unseres "Theaters hinter verschlossenen Türen" zeigen wir Ihnen heute Ausschnitte aus dem Klassenzimmerstück "WiLd!" (Inszenierung Thomas Stang, Kostüme Anke Kreuzer-Scharnagl, mit Boris Keil in der Hauptrolle). Dieses Stück wurde schon vielfach an Schulen (ab Klasse 4) der ganzen Region gespielt und von unseren Theaterpädagog*innen begleitet.
Sie bekommen Einblicke in die schwindelerregenden Höhen unseres Schnürbodens und dürfen das Team sogar auf das Dach des Stadttheaters begleiten.
***
WiLd!
Schauspiel von Evan Placey
Video: Norbert Goldhammer, WERKSBILD
Nie stillstehen, nie ausruhen, nie warten. Bloß keine Pause! Billy ist nicht nur nervös, er ist rastlos, muss springen, stolpern, weitermachen. Er hat diese unkontrollierte Energie, die ihn immer wieder einen Schritt zu weit gehen lässt, immer ein bisschen zu viel, zu sehr, zu wild. Das bereitet ihm nicht nur in der Schule große Probleme, auch seine Familie leidet: Warum kann Billy nicht zuhören, warum ist er immer unter Strom, kann nie stillsitzen? Beim Summen und Brummen der Bienen beruhigt sich Billy allerdings und entdeckt in ihrer Gegenwart Möglichkeiten, mit seiner Aufmerksamkeitsdefizit-Hyperaktivitäts-Störung (ADHS) zu leben. Evan Placey lässt uns mit „WiLd!" die Welt wahrnehmen, wie ein zehnjähriger Junge mit ADHS sie erleben könnte: nie belehrend, sondern spielerisch, unterhaltsam, atemlos und dennoch zerbrechlich. Placey zeigt uns einen starken und tapferen Jungen, dem das Leben die große Aufgabe stellt, seine ganz eigene innere und die reale äußere Welt miteinander in Einklang zu bringen. Gelungen, befanden die Nürnberger Nachrichten in ihrer Premierenkritik: „Und damit gelingt endlich der Blick hinter nervtötende Zappelei, vermeintliche Provokation und quälende Verweigerung. Bei Boris [Keil] kann Billy zeigen, wer er ist. Ein sensibler, kluger Junge, in dessen Kopf und Körper ein Sturm tobt, der sich kaum je legt." Das Stück stand 2018 auf der Auswahlliste für den Deutschen Kindertheaterpreis.


Die Schneekönigin

THEATER HINTER VERSCHLOSSENEN TÜREN
Leider durfte sie in dieser Saison weder die Bühne des Stadttheaters noch Sie verzaubern – unsere „Schneekönigin" alias Jutta Czurda. Geprobt wurde dennoch bis zur Generalprobe und wir dürfen uns auf das Weihnachtsmärchen 2021 freuen.
Gerda und Kay sind beste Freunde. Doch als Kay einen Splitter ins Auge bekommt, ist plötzlich alles anders. Kindisch und blöd findet er Gerda plötzlich und folgt der verlockenden Stimme der schönen Schneekönigin. Jetzt macht sich Gerda auf – und während sie ihren Kay sucht, findet sie sich selbst ... Seit Generationen ist Hans Christian Andersens Kunstmärchen aus den Kinderzimmern nicht mehr wegzudenken und wir freuen uns auf den kleinen Einblick in die Produktion, die ab Ende November 2021 auf unserer Bühne zu sehen sein wird.
Dies ist (vorerst) der letzte Teil unserer Reihe „Theater hinter verschlossenen Türen".