Die Blechtrommel (blechtrommel2021)
Foto: Thomas Langer

Die Blechtrommel

Monodrama von Oliver Reese nach dem Roman von Günter Grass
Der Roman über den trommelnden Wachstums-Verweigerer Oskar Matzerath machte den Literatur- Nobelpreisträger Günter Grass 1959 über Nacht berühmt. „Die Blechtrommel“ gilt als Jahrhundertroman, wurde in über 40 Sprachen übersetzt, mehr als vier Millionen Mal verkauft und 1979 als Spielfilm von Volker Schlöndorff mit einem Oskar prämiert. Beste Voraussetzungen, um ihn für das Theater zu adaptieren, was Oliver Reese, Intendant des Berliner Ensembles, mit seiner komprimierten Ein-Mann-Show tat. Im Januar 2020 inszenierte Intendant Werner Müller diese Version erfolgreich mit Ensemblemitglied Boris Keil im Kulturforum neu und wurde von den Kritiken hoch gelobt. „In der sehr lebendigen, spannenden Inszenierung“, so die Nürnberger Nachrichten, „entsteht eine Art bewegtes Live-Hörspiel“. Keil schildert das Leben Oskars, der in der Dreiecksbeziehung seiner Mutter mit zwei potentiellen Vätern aufwachst. Ab seinem dritten Geburtstag, zu dem er eine Blechtrommel bekommt, wird seine Geschichte richtig dramatisch. Er beschließt, nicht mehr zu wachsen und liefert auch die vermeintliche Erklärung dafür: ein Sturz von der Kellertreppe. Ganz unerklärlich bleibt dagegen seine Fähigkeit, mit erhobener Stimme Glas zu zersingen. Wie von selbst entstehen den Zuschauer*innen „alle Bilder im Kopf“, schreibt die Süddeutsche Zeitung, wofür bloße „mimische und gestische Andeutungen“ Keils genügen. Schreiend und trommelnd bringt Oskar Nazi-Aufmarsche durcheinander, schwängert seine Stiefmutter und bleibt immer der höhnische Zwerg, der seiner Umwelt den Spiegel vorhält.
Königstraße 116 Fürth 90762

Produktion Stadttheater Fürth

Inszenierung: Werner Müller
Bühne: Christian van Loock
Kostüme: Kaja Fröhlich-Buntsel

mit Boris Keil